KretschmerFotografie | Das perfekte Kinderfoto
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Das perfekte Kinderfoto

Das perfekte Kinderfoto

 

„Wie mache ich ein gutes Kinderfoto?“, ich frage meine kleine Tochter nach ihrer Meinung. Sie denkt kurz nach. „Mh … wenn du ganz viel Zeit für mich hast und nichts Anderes tust“, ist ihre überraschende Antwort. Sie lächelt und ich freue mich, dass ihr unsere gemeinsame Fotozeit so gut gefällt. Mir übrigens auch und die Bilder, die lieben wir beide.

Gute Kinderfotos zu machen ist immer eine Herausforderung.

Kinder sind lebhaft und schnell, voller überraschender Ideen und in ihren Reaktionen sehr ehrlich. Sie zeigen dir klar und unverblümt was sie wahrnehmen. Versuche also nicht sie um den Finger zu wickeln, sondern sei selbst ehrlich und offen. Bist du nicht wertschätzend und präsent entlarven sie dein Vorhaben in sekundenschnelle und verweigern jegliche Kooperation. Gewinnst du aber ihr Vertrauen, dann gewinnst du Alles: Eine gute gemeinsame Zeit, unbeschwerte und fröhliche Momente und nicht zuletzt ein gutes Foto.

 

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Um dem kleinen Model meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit widmen zu können beginnt mein Shooting eigentlich im Kopf. Mit einer guten Idee von einem guten Bild und einer nicht minder guten Planung für die Umsetzung.

Ja, es stimmt: Ich plane alles, was planbar ist.

So schaffe ich mir selbst einen kontrollierbaren Rahmen in dem sich das Kind frei und authentisch bewegen kann. Wie für einen gut geplanten Ausflug lege ich im Vorfeld die Location fest. Ich bevorzuge überschaubare, möglichst ungestörte Plätze die mir eine Vielzahl verschiedener, nah beieinander liegender Hintergründe bieten.

 

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Das Licht spielt jetzt eine entscheidende Rolle. Ich frage mich schon im Vorfeld wann die Sonne wo steht damit ich beim Fotografieren nicht  von schwierigen Belichtungssituationen überrascht werde. So kann ich das Sonnenlicht optimal nutzen. Dann bereite ich meine Kamera auf ihre Aufgabe vor.

Kinder wechseln oft in Sekundenschnelle ihre Haltung und sind in ihren Bewegungen sehr lebendig.

Ein größerer Tiefenschärfebereich schafft Spielraum. Mit der Blende 5,6 bin ich auf der sicheren Seite. Erst im ruhigen, versunkenen Spiel öffne ich die Blende, gewinne Unschärfe im Hi

 

ntergrund und damit ein wunderbares Stilmittel (das heißt schlicht: der Hintergrund des Bildes ist unscharf). Gleichzeitig wird meine Kamera die Blende nicht länger als 1/60 einer Sekunde öffnen. Eine längere Belichtungszeit führt zu Bewegungsunschärfe.

Wenn ich jetzt noch ein paar gute Spielideen im Gepäck habe, bin ich gut vorbereitet. Mein kleiner Shootingpartner trägt übrigens bequeme Kleidung in der er sich pudelwohl fühlt und für den „Fall der Fälle“ ist Ersatzkleidung im Gepäck. Jetzt kann es losgehen.

 

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Ich verwirkliche meine Bildidee – im Team mit meinem Model, versteht sich. Ich übernehme dabei die Verantwortung dafür, dass mein „Partner“ sich wohl fühlt. Im festgelegten Rahmen (Location & Hintergründe) kommen wir gemeinsam auf tolle Ideen und im Zweifel setzten wir seine um, auch wenn das für mich bedeutet, dass ich eine zeitlang von meinem Plan abweichen muss.

Für mich gilt: Bleibe immer in Bewegung und verändere laufend deine Perspektive.

Ein veränderter Blickwinkel macht manchmal erst ein gutes Foto möglich. Meine Kamera arbeitet zuverlässig und eher nebenbei, denn der Großteil meiner Aufmerksamkeit liegt bei meinem Model (deswegen ist es so wichtig, dass ich mich vorher mit meinen Kameraeinstellungen beschäftige). Ich schätze mein lichtstarkes Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 24-70mm, mit ihm kann ich ab und zu in gelassener Ruhe den Bildausschnitt verändern.

„Mein“ Kind und ich bleiben im Gespräch.

Je nach Alter verbringen wir 30 Min bis 1,5 Stunden zusammen – anfangs sehr lebhaft, gegen Ende oft ruhig und versunken. Mein Fokus liegt immer auf dem Kind, die Schärfe auf seinen Augen. Immer.

Am Ende schlagen wir ein: Wir haben’s im Kasten. Denn ein gutes Kinderfoto ist Teamwork.

 

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Das Wichtigste auf einen Blick:

Versuche nicht ein Kind um den Finger zu wickeln, sondern sei selbst ehrlich und offen. Bist du nicht wertschätzend und präsent so verweigert dein Model oft jegliche Kooperation.

Plane alles, was planbar ist. So schaffst du einen kontrollierbaren Rahmen in dem sich das Kind frei und authentisch bewegen kann. Zu einer guten Planung gehören Location, Hintergründe, Licht, Kleidung und Kameraeinstellungen.

Suche dir eine überschaubare, möglichst ungestörte Location mit einer Vielzahl verschiedener Hintergründe.
Wähle anfangs, wenn dein Model sich schnell bewegt, eher eine geschlossene Blende. Öffne deine Blende erst, wenn das Kind ruhiger geworden ist und mache dann stimmungsvolle Bilder mit wenig Tiefenschärfe.

Arbeite immer „im Team“ mit deinem Model, so gewinnst du seine Kooperation und seine Begeisterung. Halte während des gesamten Shootings die Verbindung und bleibe immer im Gespräch.

Bleibe immer in Bewegung und verändere laufend deine Perspektive.

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